Hogwarts ist unsere Welt

Dorian

Ich grinste unwillkürlich. Ich konnte mir eigentlich gar nicht vorstelen, wie es war, Angst zu haben, im Gegenteil: Nervenkitzel und vieleicht sogar das Spiel mit meinem eigenen Leben liebte ich. Auch ich rief meinen Besen zu mir, allerdings ohne den Zauber laut auszusprechen. Das trainierte ich schon die ganzen Ferien und mittlerweile gelang es mir, aber ich würde erst dann zufrieden sein, wenn es fpr mich natürlich war.
Ich bestieg meinen Besen und stieß mich leicht ab. Er schoss in die Luft, blieb dann aber auf meinen Befehl sanft und perfekt ausbalanciert nur knapp zwei Meter über dem Boden stehen. "Na komm!", ich lachte Anna an, Vorfreude ließ meine Augen strahlen.

Anna

Ich wurde einfach nicht schlau aus diesem Jungen. Auch ich stieß mich vom Boden ab und blieb auf seiner Höhe stehen. Er freute sich wie ein Kleinkind. "Bin ja schon da", lachte ich zurück. "Und was jetzt? Einfach fliegen?"

Dorian

Energie ließ meine Fingerspitzen kribbeln und meine sonst so natürliche beherrschte und gelassene, immer kontrollierte Seite trat in den Hintergrund. Übermütig lachte ich auf, ließ meinen Besen pfeilschnell vorschießen, knapp an Ana vorbei. "Fliegen!", bestätigte ich, und lachte noch immer.
Meine Augen glitzerten und ich jagte das Feld entlang, eigentlich viel zu schnell, und war im nächsten Augenblick bereits wieder neben Anna. Ich strich mir das Haar aus dem Gesicht und sah sie an.

Anna

"Ohne Ziel? Dorian, was ist mit dir los? Wo ist da der Sinn?", fragte ich verwirrt und setzte zur Landung an. Das alles geschah wie in Zeitlupe und in meinem Kopf spielte dazu auch noch traurige Musik. "Du machst mich fertig, weißt du das?"

Dorian

"Wie muss es eigentlich erst euch gehen, wenn die Menschen selbst an mich genaue Erwartungen stellen?", fragte ich, leicht unzufrieden und mit hochgezogenen Augenbrauen.
Was nützte mir men ganzes Verhalten, die ganze Planung, all die Berechnung des Unberechenbaren, meine Außenwirkung, alles, wenn es doch Menschen gab, die glaubten, mich zu kennen? Natürlich, ich wusste es besser, ich hätte still den Triumph des Mehr-Wissens genießen können, aber das reichte mir nicht mehr.
Ich landete sanft neben Anna: "Ich mache dich fertig? Nein. Würde ich dih fertig machen wollen, stündest du nicht mehr neben mir. Glaub mir. Und komm, wir wollten fliegen.", ich stieg ab von meinem Besen und hielt ihn Anna hin, ein leises Lächeln auf den Lippen. Wenn sie ihn nicht freiwillig nahm.. Nun, ich war schneller als sie.

Anna

"Wir verhalten uns einfach entsprechend, darum ist es ja so einfach. Und du weißt genau, was ich mit fertig machen meine!", meinte ich und stoß mich mit meinem Besen wieder vom Boden ab. Dorians Angebot ignorierte ich. Dieses leichte, befreite Gefühl des Fliegens...ich konnte es nicht fühlen. Stattdessen war ich bedrückt. Irgendetwas stimmte nicht...aber was

Dorian

"Das Leben ist nicht einfach.", stellte ich fest, war mir aber sicher, dass Anna es nicht gehört hatte.
Ich folgte ihr sofort, und im Gegensatz zu ihr, die irgendwie nicht so wirkte, als sei sie glücklich, genoss ich das Fliegen sobald ich in der Luft war. Aber ich ließ mir nichts anmerken, sondern flog in Annas Tempo, neben und ganz leicht hinter ihr.
Damit gab ich ihr zu verstehen, dass sie die Führung hatte, auch wenn es möglicherweise nur ihr Unterbewusstsein wahrnehmen würde. Das war meine Taktik. Situationen und Menschen beeinflussen, ich onnte gar nicht anders. Aber ich tat es dieses eine Mal nicht mit der Motivation, einen Sieg für mich zu erringen, sondern die gesamte Situation zu entspannen.

Anna

Dorian flog ein kleines Stück hinter mir. Ich lächelte ihm zu. Plötzlich ergriff mich dieses leichte Gefühl wieder. Ich beschleunigte und flog durch die Torringe. Nun flog ich einmal am Rand des ganzen Stadions entlang

Dorian

Na bitte. Selbstzufrieden unterdrückte ich ein Lächeln und wendete, um Anna entgegen zu fliegen. Das war es, weshalb ich diesen Besen so liebte. Er befreite mich von den Zwängen der Schwerkraft, ich konnte tun, was ich wollte. Die ultimative Kontrolle über meine eigenen Körper. Ohja.
Aber es gab da noch einen anderen, völlig irrationalen Grund. Einen, den ich nicht verstand.
Aber das war mir egal, wenigstens für diesen Moment, ich lächelte einfach nur kurz Anna zu, bevor ich mich wiedr hinter ihr rinordnete.

Dorian

Ich seufzte verärgert. Warum verging ausgerechnet beim Fliegen die Zeit so schnell?
Nun, und was die Auswahl anging.. Ganz einfache Kosten-Nutzen-Rechnung.
Ich stellte sie in meinem Kopf auch gleich an: Mein Preis war eine Verpflichtung (wann hatte mich das jemals interessiert?) und der Zwang, mit anderen zusammenzuarbeiten. Das was ich gewann... Nun, was war das? Die Chance, mehr über Menschen zu erfahren. Und damit war die Sache klar, denn das ich gut genug war und ausgewählt werden würde stand außer Frage.
"Ich denke. Auf welcher Position spielst du?", fragte ich mässig interessiert.

Anna

"Jägerin! Auf jeden Fall hoffe ich reinzukommen...meine Brüder haben es bisher alle geschafft, wenn sie wollten. Es wäre übertrieben peinlich, wenn ich zum zweiten Mal nicht reinkommen würde!", erklärte ich Dorian ein wenig geknickt

Dorian

"Dann stört es dich sicher nicht, wenn ich mich als Sucher bewerbe?", ich formulierte es als Frage, aber eigentlich stellte ich es fest. Wenn schon Quidditch, dann die Position, die a unabhängigsten war. Und das war der Sucher.
"Du wirst es schaffen", versprach ich ihr, und wusste, wie überzeugend ich klang. Und wenn nicht, dann würde ich nachhelfen. Auf meine Fähigkeiten war Verlass, und obwohl mir kein triftiger Grund einfiel, Anna zu helfen, gab es auch nichts, was dagegen sprach.

Anna

"Was macht dich da so sicher?" Oh Gott, musste das kitschig klingen. Versprochen? -Ja -Oh, mein Gott, Dorian! Und sie umarmen sich und... ich riss mich selbst aus meinen Träumen. Was war heute mit mir los? Ich sah schon jetzt Jason auf das Feld zu kommen, doch ich ignorierte ihn

Dorian

"Ich bin.. recht gut darin, Situationen und Menschen einzuschätzen, denke ich.", ich grinste. Ih wusste selbst, dass ich untertrieb, maßlos, aber manchmal stand mir eben auch Bescheidenheit.
Ich sah jemanden näher kommen und stieg langsam von meinem Besen ab. "Auf welche Position bewirbt er sich?", fragte ich Anna leise, ohne den Jungen aus den Augen zu verlieren.

Anna

"Auch Jäger, er hat es schon letztes Jahr geschafft", gab ich geknickt zu. "Mike und Robert waren bisher Treiber, sie schaffen das bestimmt auch wieder", ergänzte ich noch. Immer mehr schrumpfte ich in mir zusammen, unter der Last, etwas besonderes sein zu wollen

Dorian

Ich wandte meinen Blick von dem Jungen ab und sah Anna an: "Du wirkst verunsichert. warum?", fragte ich. Natürlich hatte ich s meine Theorien, wie immer, aber noch interessanter war es, von den Menschen direkt ihre Auffassung zu hören - auch wenn man natürlich immer vorsichti sein musste: Menschen logen viel zu oft - naja, nicht, dass ich das deshalb weniger häufig getan hätte - und so musste man immer filtern.

Anna

"Du bist Einzelkind, oder?", fragte ich traurig lächelnd. "Hast du je das Gefühl gehabt, unter Druck zu stehen, weil einfach alle anderen schon etwas erreicht haben? All meine Brüder waren im Quidditch Team und ich...ich hab es nicht geschafft. Mike und Robert hatten immer Spitzennoten und Alex hat schon einen Ausbildungsplatz. Martin hat sogar schon geheiratet und ein Haus gebaut, in dem wir alle leben können! Ich hab... nichts erreicht."

Dorian

Mein Gesichtsausdruck wurde neutral, als sie kurz auf meine Familie zu sprechen kam. Dann hatte ich mih gefangen und antwortete: "Druck kommt immer von dir selbst. Du ganz allein kannst ihn erzeugen oder verschwinden lassen. Glaub mir.", ich lächelte nicht, aber ich ließ auch nicht zu, dass in meine Augen ein trauriger Ausdruck trat.
Ich sah kurz auf meine Uhr. "Wir haben noh fast zwanzig Minuten. Irgendwelche Tricks, die ich dir beibringen könnte?", ich grinste, und warf dann einen argwöhnischen Blick zu ihrem Bruder, der immer näher kam.

Anna

"Was stimmt nicht? Irgendetwas stimmt doch nicht, oder?", fragte ich ihn und lächelte ihn aufmunternd an. "Ich erwarte nicht, dass du mir vertraust, nur weil ich dir vertraue, aber du musst wissen: Ich hasse Geheimnisse!"

Dorian

Ich zog eine Augenbraue hoch, hatte mich wieder völlig in der Gewalt.
"Tatsächlich?", fragte ich, amüsiert. "Dann wird es dir gefallen, wenn du Mitwisserin bist?".
Ich zog eine Augenbraue hoch, ein schiefes Grinsen in meinen Mundwinkeln.
Sie war zu klug, obwohl sie keine Gefahr war, noch immer nicht. Aber sie war gut. Mit ein wenig Training konnte sie .. nein. Sie würde nicht an mich hwerankommen, aber sie würde sehr gut sein.

Anna

"Nein! Es würde mir aber gefallen, wenn du kein Mysterium um deine Familie machen würdest. Ich mag allgemein keine Geheimnisse, auch nicht, wenn ich eingeweiht bin!", erklärte ich ihm und polierte mit einem Tuch, das ich aus meiner Tasche gezogen hatte, ein wenig meinen Sauberwisch

Dorian

Ich blieb stumm, und dachte bei mir: Nur leider, Anna, bekommt man nicht immer, was man will.
"Das Verhältnis zwischen dir und deinem Bruder, ist es eher gut oder eher schlecht?", fragte ich dann abrupt und sah ihjr aufmerksam in die Augen, wenngleich diese gerade ihren Händen beim Polieren ihres Besenbs zusahen.
Ich selber spielte mit meiner einen Hands - die andere hielt den Feuerblitz - an meinem Zauberstab, ein gut eplantes Zeichen von Nervosität, das völlig falsche Eindrücke vermitteln würde, so es denn bemerkt wurde.

Anna

Wieso durchbohrte er mich so mit Fragen? Interesierte ihn das wirklich? "Es ist von Situation zu Situation verschieden!", erklärte ich ihm und sah mich um. Auch meine anderen Geschwister betraten jetzt das Spielfeld. "Ann! Was machst du hier?", fragte Robert. "Idiot!", knurrte ich

Dorian

Ich nickte leicht, doch als ihr Bruder zu uns trat, wurden meine Augen eine Spur kälter, nur eine Winzigkeit.
Es wurde Zeit, dass die Auswahl begann, stellte ich im Stillen fest und beobachtete, wie das Spielfeld und die Ränge sich langsam füllten. Immer mal wieder blieb mein Blick an einem oder einer hängen und ich sammelte und analysierte pausenlos.
Das war das besondere an mir, so dachte ich, nicht, dass ich es tat, sondern dass ich es bewusst tat. Das maximierte den Erfolg.