Gut Rosenburg

Alex

Erleichtert und schwach lächelte ich Dawn an. "Danke nochmal", flüsterte ich ihr zu. Sie ging schon zur Halle, als ich mich noch den letzten beiden Pferden widmete. "Na, ihr Schönen?", fragte ich und begann, einen nach dem anderen zu putzen

Dawn

Ich ging summend in die Halle und nahm einen Rechen, mit dem ich den Sand am 1. Hufschlag wieder einigermaßen begradigte. Es würde einige Zeit in Anspruch nehmen. Ich sah auf die Uhr. Wenn ich mich beeilte konnte ich das auch noch auf dem Platz machen.. Ich fing rasch an und machte Tempo, um rechtzeitig fertig zu werden.

Georg

"Und dafür werden gleich auch noch die Sättel der Schulpferde eingefettet!" Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und ging davon. In mir kochte es, wie konnte sie es wagen sich so zu benehmen? Auf dem Weg lief ich Alex über den Weg. Er war auch nicht der hellste, würde perfekt zu der verwöhnten Gör passen. "Wie weit bist du?!"

Alex

Ich führte gerade die letzten beiden Pferde zum Paddock, als Georg mir entgegen kam. Er fuhr mich an und fragte, wie weit ich sei. "Das sind die letzten beiden, Herr Rasche!", verkündete ich und setzte einen - wie ich hoffte - nicht allzu eingeschüchternen Blick auf.

Gina

Mit trauriger Miene mistete ich die Box zu Ende aus. Was stimmte nicht mit diesem Mann und was stimmte nicht mit meiner Mutter, dass sie ihn liebte?

Cara

Verträumt lief ich an den leeren Boxen vorbei. Wo waren die ganzen Pferde wohl? Und was für ein Traum musste es sein, sich um sie kümmern zu dürfen, ihr Vertrauen und ihre Liebe zu gewinnen.
Aber, riss ich mich aus meinen Gedanken, ich hatte ja nun mein eigenes Pferd, meine December Dream, die ich umsorgen und lieben konnte. Wenn ich mehr Erfshrung hatte, zumindest.
Ohne, dass ich über meinen Weg nachdachte, trugen meine Schritte mich bald wieder hinaus ins Freie, und unter dem klaren, blauen Himmel strahlte auch meine gute Laune wie die Sonne. Das Leben war ein Geschenk, das ich gerade erst begonnen hatte, auszupacken.

Dawn

An der Reithalle lief ein junges Mädchen vorbei, die ich nie zuvor gesehen hatte. Aber vielleicht konnte sie mir ja helfen? Ich stieß die Hallentür auf und ging hinaus, direkt auf das Mädchen zu. "Hey ich bin Dawn, kann ich dir helfen?"

Georg

Geht doch, wenn dieser Alex ertwas Druck bekommt ist er als Stallarbeiter echt zu gebrauchen. Soweit schien er seine Aufgaben heute jedenfalls ganz ordentlich erledigt zu haben. "Wie weit bist du in der Halle?" Vertrauen ist gut, Kontrolle besser.

Alex

Ich schluckte. "Ich bringe nur noch die letzten Pferde auf das Paddock, Herr Rasche. Dann wollte ich eigentlich mit dem Reitplatz beginnen", erklärte ich, was nur die halbe Wahrheit war. Dawn wollte sich schließlich um die Halle kümmern. "Aber ich werde das bestimmt hinbekommen, Herr Rasche!"

Cara

Solchermaßen aus meinem Tagtraum aufgeschreckt, drehte ich mich um und lächelte die junge Frau - Dawn hieß sie wohl - an: "Hallo! Ich bin Cara"
Was machte sie hier? Vorhin hatte sie dem Jungen geholfen, war sie auch so etwas wie ein Stallbursche? Irgendwie wirkte sie nicht so..

Dawn

"Ich bin hier die Reitlehrerin" Ich lachte. "Suchst du irgendwas oder so?" Ich musterte sie.

Cara

Ah. Reitlehrerin also. Und sie schien nett zu sein. Ich schüttelte leicht meinen Kopf und antwortete: "Nein, ich bin nur... draußen.. rumgelaufen", ich lachte. Wahrscheinlich wirkte ich etwas verpeilt... Um diesen Eindruck zu korrigieren, fügte ich schnell hinzu: "Ich war gerade bei meinem Pferd, und jetzt.. naja, ich wollte etwas frische Luft. Kann ich vielleicht irgendwie helfen?"

Dawn

Ich lachte. "Wenn du willst. Ich mache grade die Halle für den Unterricht fertig." Welches der Pferde wohl ihr gehörte? Erst vor kurzem waren ein paar neue Einsteller gekommen und so konnte ich sie nicht zuordnen. Ich ging schon mal in Richtung Halle, ich erwartete von ihr einfach, dass sie mir folgen würde, wenn sie lust dazu hätte.

Cara

Ich überlegte einen Moment, dann packte mich das Interesse und ich folgte der Reitlehrerin.
Der ganze Hof war wunderschön, er hatte mir bereits gefallen, als ich das erste Mal hier gewesen war, damals noch ohne eigenes Pferd. Ich hatte den Reitunterricht auf dem Platz manchmal heimlich beobachtet, wenn ich eine Pause von meinem mich einengenden Zuhause braúchte.
Als ich dann December bekommen hatte, war für michg sofort klar gewesen, dass das hier unser Stall werden würde..

Dawn

Routiniert griff ich nach meinem Rechen und drehte mich um. Sie war mir tatsächlich gefolgt. "Also wir nehmen den Sand vom Hufschlag weg" Ich klopfte auf das Holz "und verteilen es auf dem ersten Hufschlag" Ich zeigte es ihr und drückte ihr dann den Rechen in die Hand, um zu sehen, ob sie es verstanden hatte.

Cara

"Also.. nach innen harken?", fragte ich und drehte den Griff des Rechens in meiner Hand. War das etwa Nervosität?
Ich versuchte, meine Hände ruhig zu halten, aber sie wollten beschäftigt werden und so strich ich mir durch die Haare. Ich glaubte nicht, dass Dawn irgendetwas auffiel, sie kanntew mich schließlich kaum, und doch. Ich hasste diese Angewohnheit.

Dawn

"Genau" Cara wirkte etwas nervös, aber es konnte auch leicht sein, dass ich mich täuschte. Ich durchquerte die Halle um mir selbst einen Rechen zu holen und begann direkt neben ihr, um sie auch etwas beobachten und ungleichheiten gleich ausbessern zu können.

Cara

Ah, das klang nach einer einfachen Arbeit ohne viel dabei denken zu müssen. Perfekt.
Mit einem leichten Lächeln im Gesicht begann ich, den Sand von der Wand nach innen zu ziehen und ihn gleichmäßig zu verteilen. Ich war mir nicht sicher, ob ich es richtig machte, aber falls eine glatte Fläche entstehen sollte, sah es zumindest ganz gut aus.
Ich warf Dawn einen fragenden Blick zu: "Ungefähr so?"

Dawn

Ich blickte auf ihre Arbeit. Sauber und glatt. "Ja genau so!" Wenn wir so weiterarbeiten würden, würden wir relativ schnell fertig werden. "Sag mal, welches ist denn dein Pferd?" Ich war neugierig und musste jetz einfach fragen.

Cara

Ich strahlte. Das klang doch gut.
"Sie heißt December Dream, meine Schimmelstute.. Ich liebe sie wirklich", sagte ich lächelnd, und fügte dann noch, etwas leiser, hinzu: "Und ihr Name ist perfekt: weiß wie frischer Dezember-Schnee und mein größter Traum"
Ja, das war sie, mein Traum. Ein Traum aber, aus dem ich nicht gedachte, je wieder aufzuwachen. Dafür hatte ich ihn - sie - viel zu lieb gewonnen. Meine December..

Dawn

Ich ließ meinen Blick durch die Halle schweifen und stellte zufrieden fest, dass wir schon über die Hälfte geschafft hatten. Sie schwärmte von ihrem Pferd. Ich lächelte und dachte zurück an mein erstes Pferd. Einen Moment lang wurde ich von meinen Gefühlen überrannt, fasste mich jedoch schnell wieder. "Wie lange reitest du schon?" Ich war wirklcih intressiert, und hoffte, dass sie das auch merkte.

Cara

Ich senkte den Blick. "Ehrlich gesagt.. bin ich noch nie geritten... Ich hab es mir immer so gewünscht, aber.. es ging nicht. Und mein.. mein Steifvater ist ziemlich großzügig und jetzt.. habe ich December.. Ich werde Reiten lernen, für mich, aber auch für mein Pferd", bei den letzten Worten klang meine ganze Entschlossenheit durch. Natürlich wusste ich, dass sofort ein eigenes Pferd vielleicht übertrieben gewesen war, aber ich wusste auch, dass ich die Verantwortung tragen konnte.
Aber was, wenn Dawn jetzt einen falschen Eindruck hatte? Sie hatte ehrlich interessiert geklungen, und ich fand sie nett.. Ach, verdammt.

Dawn

"Okay...." Das war etwas ungewöhnlich...Aber eine gute Entscheidung von ihr, reiten zu lernen. Wir waren schon fast fertig. Zufrieden blickte ich auf unsere Arbeit. "Wir sind schon fast fertig. Gute Arbeit!"

Cara

"Danke", sagte ich lächelnd und zog bei meinen Worten das letzte kleine Stück glatt. Ich sah mich um. Die Reithalle sah toll aus, genau so, wie ich es mir immer vorgestellt hatte.
Bald würde ich hier reiten... Bei dem Gedanken machte mein Herz einen Satz und Vorfreude durchflutete mich.
Würde Dawn mich unterrichten?

Dawn

"Danke Cara, du hast mir wirklich sehr geholfen." Ich lächelte sie an und nahm ihr den Rechen ab, um ihn aufzuräumen.

Georg

Mit einem kurzen Nicken signaliesierte ich ihm, das er weitermachen sollte. Fürs rumstehen bezahlte ich ihn schließlich nicht. Vom Parkplatz her ertönte ein Hupen. Verdammter Bäcker, warum konnte er nicht einmal warten? Ohne mich noch einmal umzudrehen, hastete ich davon, um meine allmorgendliche Bestellung entgegenzunehmen, die er fürs Reiterstübcen brachte.