Hogwarts ist unsere Welt

Dorian

Jetzt grinste ich. So gut kannte sie mich nicht? Interessant. Offenbar war meine alte Fähigkeit, immer zu überraschen, doch nicht verschwunden. Gut so!
"Anna, meine Liebe, kein Grund, so wütend zu sein.", sagte ich, leicht spöttisch, aber keineswegs böse. Den Kopf schiefgelegt, beobachtete ich sie. Meine rechte Hand hielt dabei meine Tasche die andere strich wieder und wieder die Haare aus meinem Gescht. Vielleicht sollte ich sie abschneiden. Das war ja nervig...

Laura

"Es könnte sein das du ihr grade peinlich bist, Rian." Grinste ich spöttisch. Wer sagt schon guten Tag?

Anna

Ich funkelte ihn an. Kein Grund, wütend zu sein? Was war los mit Dorian? Sonst war er immer so klug gewesen und hatte alle durchschaut... oder war auch das nur Show gewesen? "Ich geh in den Gemeinschaftsraum", fauchte ich und ging schnellen Schrittes in Richtung Schloss. Ich hatte mein Stimmungstief erreicht.

Dorian

"Huch.", sagte ich, sah dann Laura an: "Du solltest ihr hinterhergehen, angeblich sind Freunde doch dafür da."
Ihren Spott überging ich, den hatte ich schließlich provozieren wollen.
"Ach warte. Du kannst ja gar nicht in unseren Gemeinschaftsraum..", fügte ich nach einer kurzen Pause mit Sarkasmus in der Stimme hinzu und wandte mich zum gehen. Ich ging nicht davon aus, dass Laura die ganze tragweite dessen, was ich gerade gesagt hatte, klar war, aber im Grunse störte mich das nicht.
Mit langen schritten ging ch Anna hinterher und hatte sie bald eingeholt.
"Anna? Entschuldige." Ähhh? Was tat ich hier gerade? Entschuldige? Seit wann war es mir nicht egal, wie es anderen ging? Naja, ein bisschen nett sein schadet dir bestimmt nicht.

Anna

Dorian entschuldigte sich bei mir. Ob es ihn großen Aufwand gekostet hatte, das zu tun? "Warum lässt du Laura nicht einfach mal in Ruhe?", fragte ich ihn traurig. Ich weinte nicht, aber am liebsten hätte ich es getan. Leider gehörte ich nicht zu den Menschen, die auf Kommando weinen konnten. Menno. "Und wieso verhälst du dich so abweisend?"

Dorian

"Ähhh...", machte ich, nach Worten suchend. Verrückter Tag. Ich war definitiv nicht mehr ich selbst. Mir fehlten die Worte?!
"Ich bin abweisend, Anna. Das ist quasi meine Natur.", sagte ich. Um Gottes Willen. Das war ja fürchterlich. Dieses Mädchen machte mich verrückt - und nicht im positiven Sinne.
Verärgert runzelte ich die Stirn. Das Jahr hatte gut angefangen, aber jetzt schien es eine einzige Katastrophe zu werden. "Außerdem kann Laura ganz gut mit mir umgehen, und irgendwen muss ich doch nerven.", fügte ich grinsend hinzu. Auch das klang nicht nach mir.. Eigentlich sollte ich jetzt irgendwas gemeines sagen, Anna fassungslos zurücklassen und verschwinden. Eigentlich. Aber irgendwie blieb ich trotzdem hier, ging langsam neben ihr her und verfluchte mich selbst.

Anna

War das jetzt eine Entschuldigung oder hielt Dorian mich einfach nur für dumm. Da er nichts offensichtliches zu verstehen gab, seufzte ich einfach und bezog mich wieder auf Laura. "Kannst du sie dann wenigstens nerven, wenn ich nicht dabei bin?", fragte ich mit großen Augen. Innerlich musste ich bei dem Gedanken auflachen, dass ich nur daran dachte, dass Dorian auf solch einfache Manipulation reinfallen könnte

Dorian

"Hm. Nein.", ich zuckte die Achseln. "Ich werde sie dann nerven, wann es mir passt, ob du dabei bist - nebensächlich.", ich grinste schelmisch.
"Nein, aber mal im Ernst: Es macht Spaß, sich Wortgefechte mit Laura zu liefern.´", ich zwinkerte kurz, dann schob ich die Tasche, deren Träger runtergerutscht war, wieder höher auf meine Schulter. Der tag war irgendwie viel zu lang... Was nun?
"Ach, Anna, was hast du jetzt vor?", fragte ichj, wie nebenbei.

Anna

Ich seufzte. "Aber es macht mir keinen Spaß und Laura kann dich immer weniger leiden. Ich will das nicht!", erwiderte ich fast ein wenig genervt und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Du verstehst mich nicht, oder?", fragte ich ihn. Seine letzte Frage überging ich. So leicht würde ich mich nicht geschlagen geben

Dorian

Ich zog eine Augenbraue hoch: "Klingt es eingebildet, wenn ich sage, dass ich alles verstehe?", ich grinste, dann fuhr ich mit ernsterer Stimme fort: "Hey, weißt du, so bin ich einfach, und eigentlich bin ich auch ganz zufrieden damit. Nur in letzter Zeit...", ich hob die Schultern. Schon einen Moment später hätte ich gerne alles zurückgenommen. Verdammt, was sollte das denn jetzt bitte? Da half nur sicheres Auftreten. Ich straffte mich und sah se wieder an, aber noch immer ernst.

Anna

Ich blickte ihm genau in die Augen. "In letzter Zeit? In letzter Zeit was?", fragte ich hoffnungsvoll. Was wollte er jetzt sagen? Dass sich in letzter Zeit alles geändert hatte? Dass er mich mehr mochte als alle anderen? Dass ich etwas besonderes für ihn seid oder dass er sich für mich ändern würde? Meine Augen glänzten bei dem Gedanken daran. "Alles was du sagst klingt eingebildet, Rian", flüsterte ich belustigt. Ernst meinte ich es natürlich nicht

Dorian

"Naja, ich bin eingebildet.", meinte ich spöttisch. Auf ihre Frage ging ich nicht ein, was hätte ich auch sagen sollen? Dass ich mich nicht verstand? Und dass ich damit nicht klarkam? Das hieße Schwäche zuzugeben, und so weit war es glücklicherweise noch nicht gekommen.
"Nun, ich denke, ich werde etwas Quidditch spielen.", ich wollte sie bitten, mitzukomme, aber die Frage wollte mir nicht über die Lippen. Um Gottes Willen, Dorian! Was bitte ist mit dir los? Ich wollte jemanden bitten, etwas mit mir zu unternehmen? Äääh.. Nein?!
"Anna, wenn du Lust hast, könntest du...", sagte ich, bevor ich mich aufhalten konnte. Na super. Wolltest du nicht deine Ruhe oder so?

Anna

Ich lächelte. "Sag ja, sag schon ja!", meldete sich das Teufelchen auf meiner einen Schulter. "Das kannst du nicht machen! Denk an Laura!", meinte mein Engelchen. Was war eigentlich los mit mir? Ruhig bleiben, Anna, was wäre jetzt klüger? "Nein, Dorian, ich denke, ich gehe in den Gemeinschaftsraum...", meinte ich lächelnd und machte einige Schritte auf das Schloss zu, ehe ich mich nocheinmal zu Dorian umdrehte und ihn ansah

Dorian

"Wie du willst.", sagte ich höflich, lächelte und war zugleich seltsamerweise enttäuscht. Na bitte, da hast du, was du willst! Jetzt stell dich nicht so an.
Ich verdrehte die Augen über meine innere Stimme und lächelte Anna erneut zu, bevor ich sagte: "Dann werde ich dich bis dahin begleiten. Man sagt, zum Fliegen wäre ein Besen vonnöten.."
So gefiel ich mir schon besser: der stets leicht spöttische und herablassende Ton in meiner Stimme, mein Gesichtsausdruck, der bestenfalls gelangweiltes Desinteresse verriet und meine immmer arrogant angehauchten Worte. Aber seltsamerweise dachte ich noch darüber nach, sie erneut zu bitten, doch mitzukommen.Mein Lächeln konnte wirklich überwältigend sein, wenn ich wollte... Ähhh. Ich riss mich mit Gewalt aus meinen Gedanken. Ich war arrogant, ja, und stolz darauf, aber nicht in Bezug auf mein - wenn auch gewiss gutes - Aussehen. Das war definitiv nicht ich, also bitte. Ich legte noch eine Spur Sarkasmus in meine Mundwinkel. So. Schon besser.

Anna

Und wieder war Dorian so herablassend, so arrogant, so ein Idiot! "Dorian, du bist schon wieder so...", meinte ich ein wenig genervt und blickte den Jungen an. "Kannst du nicht wenigstens ein Gespräch lang bleiben wie du wirklich bist. Wie Rian und nicht wie Dorian?", fragte ich und sah ihn im Gehen ein wenig traurig an. Da war mal wieder dieses Gefühl in meiner Magengegend. So schön und doch so traurig, so hell und dennoch dunkel. Ein weiser Mann hatte mal gesagt, dass es ohne Licht keine Dunkelheit gäbe...oder so etwas in der Art. Endlich konnte ich diesen Satz verstehen.

Dorian

"Aber wie bin ich denn wirklich?", fragte ich, unwillkürlich lauter und mit Schmerz in der Stimme. Im nächsten Moment hatte ich mich wieder unter Kontrolle, schloss kurz die Augen und öffnete sie ausatmend wieder. Völlig ruhig sagte ich dann: "Hey, Entschuldige. Du solltest nicht mit mir reden, ich glaube, das wäre besser für dich.." Warum genau hatte ich das jetzt wieder gesagt? Natürlich weil du hoffst, dass sie auf dich hört. Dann hast du deine Ruhe und alles wird gut., meinte die allzeit rationale Stimme. Doch irgendwo in mir regte sich Hoffnung, dass sie nicht darauf eingehen würde. Kaum hatte ich das bemerkt, unterdrückte ich die Regung.

Anna

"Ist das dein Ernst, Dorian? Nur, weil du deine Gefühle nicht in den Griff bekommst, willst du den kompletten Kontakt zur Außenwelt abbrechen? Ich dachte, du seist klüger...", meinte ich kopfschüttelnd. Was wollte Dorian erreichen? Wirklich, dass ich wegging? Konnte ich mir nicht vorstellen. "Du bist... du bist Rian!"

Dorian

Unwillkürlich lächelte ich, dann meinte ich: "Welchen Kontakt denn? Du bist seit Ewigkeiten die erste, die ich nicht fertigmache. Also.. Welchen Kontakt sollte ich abbrechen? Und, tut mir Leid, aber ich brauche da schon genauere Definitionen.", ich schüttelte den Kopf. Du bist Rian. Wie hilfreich.
"Ich will nichts von dem verlieren, was ich bin, verstehst du?", fragte ich und fügte im Stillen hinzu: 'Oder eher, was ich mal war'

Anna

"Und warum nicht? Weil es dir Spaß macht, andere fertig zu machen? Weil du nicht durchschaut werden willst? Dorian, kann es sein, dass du einfach Angst hast?", fragte ich ihn und sah ihm nun tief in die Augen. "Bist du lieber allein als mit mir zusammen? Wäre es nicht schöner, wenn du dich mit viel mehr Leuten verstehen könntest wie mit mir?" Ein wenig Flüssigkeit sammelte sich in meinem rechten Auge, aber ich verstand nicht wieso

Dorian

"Keine Ahnung.", sagte ich ehrlich. Na toll. Jetzt hatte ich womöglich bald Freunde. Lief ja irgendwie nicht so super, dieses 'Ach-ich-bin-mal-nett-und-höflich'... Vielleicht sollte ich die Zeit zurückdrehen oder so. Wieder ein spöttischer, intelligenter Junge sein, dessen einziges Problem ist, wie er andere bestmöglich verletzen kann. Aber warum so selbstmitleidig?
"Ich war immer gerne alleine, das ist einfacher. Keine Rücksicht, außerdem bin ich klug genug, um alleine klarzukommen. Außerdem - ich bin eben dieser Mensch, und ich mochte mich immer. Nur... vielleicht reicht mir das nicht mehr.", verärgert rieb ich meine Stirn. Meine Güte, warum denn so kompliziert auf einmal? Es ist ganz einfach: Alles we früher. Aber das war es eben nicht.

Anna

Ich machte noch einen Schritt auf Dorian zu. "Aber ist der einfachere Weg denn immer der bessere?", fragte ich ihn und sah ihm tief in die Augen. Plötzlich war es, als würde mich ein Windstoß zu ihm drücken, als ob die Erde sich unter meinen Füßen bewegt hätte, obwohl ich tief in mir wusste, dass das alles von mir kam. Ich lehnte mich also mit dem Oberkörper zu mir und küsste Dorian. Ich küsste Dorian! Ein Glücksgefühl durchströmte meinen Körper wie nie zuvor. Ich nahm nichts anderes mehr wahr als mich selbst und Dorian und dieses Gefühl, und ich konnte es nicht anders beschreiben, war der Hammer!

Dorian

Ganz überrumpelt, erwiederte ich ihren Kuss, jedenfalls konnte ich es mir nicht anders erklären. Doch dann .. nun, was ich dann tat, war nicht einmal durch Überraschung zu begründen. Irgendetwas in mir schaltete meinen Verstand aus, ich schlang die Arme um sie und zog sie näher zu mir. Und ich fühlte mich gut dabei, meine Lippen verzogen sich unter ihrer Berührung zu einem glücklichen Lächeln.
Bis... ja, bis mein Kopf sich brüllend wieder meldete. Ich versuchte das störende wegzuschieben, doch nun kamen Einwände und Selbstvorwürfe in meinen Geist. Verdammt, konnte ich nicht einmal glücklich sein?!
Verstört über die Art, wie ich darüber dachte, verstört darüber, dass ich nicht das Vernünftigste tun wollte, löste ich mich von Anna und stolperte einen Schritt rückwärts. Ich starrte sie entsetzt an, wollte weglkaufen und leichzeitig nicht. Verzweifelt über den Widerspruch raufte ich mir die Haare, das Gesicht gezeichnet von dem Schmerz in meinem Inneren.

Anna

"D...Dorian...ich...das wollte ich nicht...es tut mir leid", stotterte ich und sah ihn an. Vielleicht liebte ich ihn wirklich. Vielleicht liebte ich die Art, wie er sich die Haare raufte, wie er jeden Moment durch seine Einwände zerstörte und vielleicht liebte ich seine Verwirrung. Auf jeden Fall hatte sich alles so richtig angefühlt. "Es...es tut mir doch nicht leid", korrigierte ich mich und lächelte.

Dorian

Ganz ohne es zu wollen, lächelte auch ich kurz, dann kehrte meine Stimme zurück, doch alles, was ich herausbrachte war: "Ich.. " Sehr gut, Dorian. Wie klischeehaft! Dir fehlen die Worte..., dachte ich leicht spöttisch, doch noch immer nicht wirklich klar im Kopf.
"Ich weiß nicht.. Es.. Das.. nein.", ich schüttete energisch de Kopf, war aber zu aufgewühlt, um überhaupt zu wissen, was ich hatte sagen wollen.

Anna

Ich blickte Dorian an. "Was weißt du nicht? Was aus uns wird? Was du willst? Was du fühlst?", fragte ich den Jungen und sah in seine Augen. Ich verspürte den Drang, ihn noch einmal zu küssen, aber ich hielt mich zurück. Was stimmte nicht mit diesem Jungen? Konnte er nicht einfach Hals über Kopf in mich verliebt sein?